Gut, das Kino boomt ist vielleicht übertrieben, doch mit einem Wachstum der Besucherzahlen von satten 13% kann gut von einer Trendwende gesprochen werden. Dies nachdem die Besucherzahlen seit 2012 mit einem Zwischenhoch in 2015 kontinuierlich zurück gegangen waren. Und auch die Spielstätten haben ein Wachstum.
Besonderen Zuspruch haben Arthouse Filme erhalten. Das Publikum wird moderat jünger und hat einen Zuwachs von 44%.
Diese Zahlen entstammen der Programmkinostudie 2019 der FFA (Filmförderanstalt). Die Studie kann kostenlos heruntergeladen werden: Programmkinostudie 2019 der FFA.
Am 16.09. gab es einen hochrangigen Live Video Stream seitens Creative Europe, der Förderinstitution für das bewegte Bild und andere relevante neue Medien. Vorgestellt wurde die Förderstrategie für die Jahre 2021-2027 und deren Ziele. In Europa, so wie sich dieses selbst definiert, geht es vor allem um die Vielfalt, um Diversität im Bereich Film und Medien. Themen sind Gender und Inklusion, inhaltlich und bei der Produktion, aber auch die essentielle Vielfalt der europäischen Kulturen. Besonders relevant in der heutigen Diskussion um Strukturen der Förderung hinsichtlich der Vielfalt im Film und die Kunst das Kino als Spielstätte zu bewahren ist die Idee das Kino kulturelle Zentren zu etablieren. Die hierzu vorgestellte Initiative heißt Connecting Cinemas, welches seinen Ursprung nicht in einer Metropole hat sondern in Kleinmachnow bei Berlin. Ziel der Initiative ist der Austausch zwischen in eher ablegeneren Regionen bespielten Kinos, Austausch an Erfahrungen oder aber auch, ermöglicht durch Digitalisierung, ein gemeinsames Film- oder Kulturerlebnis.
Das Resumee der Aktivitäten der letzten Jahre war positiv und so wird die Förderung der audiovisuellen Kultur in den nächsten Jahren fortgesetzt. Ein Novum, Nachrichtenformate werden ein neuer förderwürdiger Bereich sein. Die Aufzeichnung des gesamten Streams, in dem auch Themen wie der Einfluß von künstlicher Intelligenz auf Film und Filme machen angesprochen werden, ist auf YouTube abrufbar.
Im Stream vorgestellt wurde auch das Projekt Nostradamus, welches sich der Erforschung des Wandels von Screen Medien in den nächsten Jahren widmet. Auch dieses Projekt kann auch hochrangig beschrieben werden. Initiiert ist dieses vom Göteborg Film Festival und referiert als Gast auch auf anderen großen Film Festivals. In der Webseite gibt es hierzu Aufzeichnungen von Vorträgen, Seminare und Studien.
Schließlich noch eine weitere Initiative, die sich mit der Zukunft des Bewegtbild beschäftigt: Future of Film. Auch diese Initiative ist auf internationalen Festivals unterwegs und veranstaltet Events. Wer den Newsletter abonniert kann sich hier den The Future of Film Report 2020 herunter laden. Außerdem gibt es laufend aktuelle Berichte in Form eines Podcasts.
Mittellange Filme sind ein interessantes Format, je nach Definition bewegen sich diese etwa zwischen 30 und 60 Minuten. Eine Initiative von 2018 gibt diesen auch ein Forum und möchte dieses Format fördern, das Forum für Mittellange Filme.
Persönlich mag ich das Format sehr gerne, dieses bietet in seiner Länge mehr Möglichkeiten für filmisches Erzählen als Kurzfilme und dennoch müssen sich diese nicht in Banalitäten verlieren um die volle Länge eines Langfilmes zu erreichen. Irgendwie scheint das Format auch zeitgemäß, für ein Publikum, das trotz knapper Zeit gut unterhalten werden will. Zu sehen sind mittellange Filme eher selten, u.a. beim Achtung Berlin Filmfestival, welches in diesem Jahr wegen Corona nicht im April sondern vom 16. bis 20. September stattfindet. Dieses schreibt für den mittellangen Film seit Jahren einen eigenen Preis aus. Vielleicht hat dieses Format auch Potenzial den Kinos aus der Krise zu helfen.
In den Seiten des Forums gibt es zudem eine ganze Reihe weiterer Informationen zu dem Format, u.a. einen historischen Rückblick mit Klassikern. Und klar, die Geschichte reicht zurück bis in und gerade in die Stummfilmzeit, als sich Formate noch nicht so klar heraus gebildet hatten und das Material zur Erstellung von Filmen noch ein kostbares Gut war.
Für alle Filmfreunde gibt es bei dem Forum auch eine Seite mit Filmen im Netz mit einer Liste kostenlos abrufbarer mittellanger Filme. Neben einem Film von Luis Bunuel aus dem Jahre 1930, in dem auch der Künstler Max Ernst mitspielt, sind die gelisteten Filme alle in den 2000er Jahren entstanden und also aktuelle Werke. Jeweils einmal pro Woche wird zudem ein neuer Film in der Facebook Seite vorgestellt: Filmliste des Forum für Mittellange Filme und die Facebook Seite.
Mit dem Dokumentarfilm „Bitcoin: The End Of Money As We Know It“ hatte Torsten Hoffmann 2015 sein erfolgreiches Regie Debut, der Film wurde auf mehreren Festivals gezeigt und prämiert. Derzeit stellt Torsten Hoffmann seinen zweiten Film „Crytopia“ vor, was vom Wirtschaftschannel Moconomy laut Netzkino zum Anlass genommen wird den seinerzeit als Online Sensation gefeierten Film über die Bitcoin Währung und die Blockchain Technologie kostenlos im Moconomy Channel bei YouTube zu zeigen und dies zum ersten Mal in einer deutschsprachigen Fassung.
Die chilenische Filmindustrie hat aufgrund der Corona Krise und dem damit verbundenen Ausfall von Filmfestivals die Initiative „Chilenisches Kino zu Hause“ gestartet. Jeden Donnerstag werden ein Dokumentarfilm und ein Spielfilm kostenlos über die Webseite der Initiative jeweils für eine Woche zugänglich gemacht.
Aktuell laufen die Filme „The mud Woman“ von Sergio Castro und „Hector“ von Victoria Giesen. Der sozialkritische erste Film mit dem Originaltitel „La mujer de barro“ war 2015 im Forum der Berlinale uraufgeführt. Auch „Hector“ ist ein Berlinale Film, der in der Sektion Shorts aufgeführt wurde. In diesem geht es um die Selbstfindung eines jungen Mannes.
Der Link zur Webseite mit den Filmen bei CinemaChile:
Live Streaming begeistert seit einiger Zeit, doch wie das Ziel unter den zahlreichen Plattformen auswählen auf denen eine Präsenz eingerichtet ist. Ganz einfach, einer Reihe teils neuer und teils schon etablierter Anbieter unterstützt das Multicasting und überträgt einen Live Stream auf mehrere Plattformen zugleich. Bei einer Recherche sind vor allem drei Services aufgefallen, die besonders nutzerfreundlich sind. Zum einen wegen ihrer Freemium Angebote und zum anderen wegen der Bedienbarkeit.
Intuitiv zu bedienen sind die beiden Web Apps Restream und Streamyard. Beide ermöglichen den Live Stream auf eine Vielzahl von Plattformen, darunter natürlich Facebook, YouTube und Periscope für Twitter als auch das Business Network LinkedIn, zu denen eine Verbindung durch einfache Autorisierung mittels Login Daten hergestellt wird. Bei Restream sind über 30 Social Media Plattformen vorkonfiguriert. Aber auch das Streaming auf nicht vorkonfigurierte Plattformen ist mittels manueller Konfiguration möglich. Das Interface oder Live Streaming Studio ist bei beiden Apps einfach gehalten. Es kann eine Auswahl an angeschlossenen Video Cams und Audio Quellen erfolgen und eine Chat Funktion hinzugefügt werden. Beide Apps sind eine gute Wahl um schnell einen Live Stream zu erstellen.
Höheren Ansprüchen wird die Streaming Software vMix gerecht. Auch mit der vMix Software lässt sich mittels Multicasting schnell eine Verbindung zu mehreren Plattformen erstellen und ein Live Stream starten. Die Software verfügt zudem über ein Studio, das auch professionellen Ansprüchen genügt und neben der Integration externer Quellen auch die Erstellung von Effekte ermöglicht. Hierzu bedarf es jedoch schon einiger Einarbeitung.
Kostenlose Film Klassiker im Online Stream gibt es bei einer weiteren rein werbefinanzierten und somit kostenlosen Video Streaming Plattform. Der Name der Plattform ist Popcorntimes.
Film Klassiker sind bei Popcorntimes Programm und Philosophie. Der Service kooperiert mit Filmverleihern und Rechteinhabern um Filme zu zeigen, die sonst nicht oder wenig zugänglich sind. Der Schwerpunkt liegt auf Filme aus der Zeit von 1910 bis 2010, wobei neben zahlreichen Filmgenres auch Dokumentationen, Musicals und Kurzfilme im Repertoire zu finden sind. Ein schönes Beispiel, das gleich aufgefallen ist, ist der Stummfilm „Das Phantom der Oper“ aus dem Jahre 1925.
In der Nutzung ist der Service, der im übrigen aktuell nur in Deutschland, Österreich und die Schweiz verfügbar ist, denkbar einfach. Es ist keine Anmeldung erforderlich und auch nicht möglich, die Filme werden per Play über die Webseite gestreamt: Popcorntimes.
Die Pantaflix VoD Plattform ist im Oktober 2019 gestartet. Gezeigt werden Filme, Serien und Eigenproduktionen. Zum Start gab es die vierte Staffel von Krass Klassenfahrt mit den YouTube Stars Jonas Ems und Jonas Wuttke als exklusiven Inhalt, worauf im Dezember gleich die fünfte Staffel folgte.
Offenbar wurde damit der Nerv der Zeit getroffen, denn in einer aktuellen Pressemitteilung heisst es die Erwartungen an den Start der neuen VoD Plattform wurden übertroffen und eine weitere Content Partnerschaft mit Sony Pictures wurde realisiert.
Die Plattform ist Teil der Pantaflix Group, die aus einer Filmproduktion, einem Musiklabel sowie diversen Dienstleistern rund um die Kreativbranche und Technologie besteht. Als Motto heisst es in der Seite der Pantaflix Group „Connecting Creators with Consumers“ und so ist das Unternehmen, wie schon die Produktion mit den YouTubern ahnen lässt, modern aufgestellt. Unter Karriere werden auch Kreative aufgefordert Kontakt aufzunehmen.