Google mit neuem Storytelling Format

Google hat ein neues Multimedia Storytelling Format, Web Stories on Google, gelauncht (ergänzende Information zu Web Stories und dem AMP Projekt). Das Format integriert Video, Fotos und Audio. Dies funktioniert ähnlich wie die schon länger bekannten Story Formate von Facebook oder Instagram. Die Web Stories von Google sind jedoch nicht an die eigene Plattform gebunden sondern können auch von anderen Content Services übernommen werden. Bei Google selbst werden diese in der Google App für Android und iOS unter Discover integriert. Und damit, einer Reichweite von 800 Millionen Nutzer, sowie den Content Services, darunter Vice, Forbes und mehr große und bekannte Services, entsteht eine immense Reichweite.

Auch die Erstellung und das Hosting der Web Stories ist weitestgehend losgelöst vom Google Universum. In der Google Web Stories Webseite werden hierfür einige Toole von Drittanbieter genannt, Newsroom.ai, MakeStories und ein Google eigenes Tool für WordPress, Web Stories for WordPress, das die Erstellung von Web Stories heraus aus WordPress ermöglicht. Gehostet werden die Stories dann selbst in der eigenen Webseite. Wie die ehemals populären Widgets können die Stories dann übernommen und in andere Seiten eingebettet oder geteilt werden. Diese können dann auch von der Google Suche indiziert und die Discover Funktion der Google App seitens Google übernommen werden. Anders als bei den Story Formaten von Facebook und Instagram behalten Autoren also die Kontrolle über ihren Inhalt und damit auch die Möglichkeiten zur Monetarisierung.

Was ist es nun dieses neue Web Stories on Google Format? Es kommt etwas unspektakulär daher und dennoch scheint es etwas neues, großes zu sein. Es ist ein neues News Format, ein Multimedia Publishing Format, ein immersives Storytelling Format, für dessen Erstellung und Distribution eine breite Infrastruktur vorhanden ist, nicht weniger breit als das globale Web und mobile Internet. Faszinierend und riesig also. Vorgestellt wurde das Format im offiziellen Google Blog in der Sparte Web Creators: A new home for Web Stories on Discover. Zur weiteren Information gibt es zudem Videos in der Storytime Playlist im Google Web Creators Channel auf YouTube: Storytime.

Zum Hintergrund der Entstehung von Web Stories siehe auch den Artikel Ergänzende Informationen zu Web Stories.

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Drehbuch schreiben und Künstliche Intelligenz

Drehbücher mit Unterstützung Künstlicher Intelligenz zu schreiben ist Realität geworden. Wenngleich die Betonung auf Unterstützung bei der Erstellung bei der Drehbuchgestaltung liegt, ist auch das Schreiben von Drehbüchern nicht mehr nur Fiktion. Doch dazu unten mehr.

Largo.ai ist eine derartige AI Software zur Unterstützung bei der Erstellung von Drehbüchern, die im Rahmen einer Fachveranstaltung beim Filmfest Hamburg jüngst vorgestellt wurde. Der Titel der Veranstaltung „Ist Erfolg berechenbar“ verrät dann schon etwas über die eigentlichen Fähigkeiten der Software. Diese liegen vor allem in Vergleichen mit anderen Filmen, deren Mustern und Zielgruppen sowie deren Einspielungen. Aber auch Vergleich in Sachen Dramaturgie und Stil der Drehbücher leistet diese Software. Um derartiges zu leisten, wurde das System mit Daten früherer Filme gespeist, deren Genre und Merkmalen, Erfolgen und Zielgruppen.

Eine Analyse des eigenen Skriptes zeigt im Ergebnis die Konformität mit einem Genres bzw. dem Mix aus Elementen mehrerer Genres über eine Storyline aus. Dies zeigt an welchen Stellen ein Drama ein Drama ist und an welchen Stellen Elemente aus Comedy oder Thriller überwiegen und ggf. korrigiert werden sollte. Doch klar, diese Entscheidung bleibt beim Autor, wenn denn z.B. neue Wege gegangen werden sollen. Ist dies aber nicht in der Intention des Autors, gibt die Software über die Gewichtung Hinweise zur Korrektur. Ähnliches gilt für Altersgruppen.

Aufmerksamkeit gilt natürlich auch dem Titel der Veranstaltung, „Ist Erfolg berechenbar“. Hierzu vergleicht die Software den Erfolg möglichst ähnlicher Filme und errechnet die mögliche Bandbreite des Erfolges aus Parametern wie der Größe der Zielgruppe aber eben auch der Art des Filmes. Diese soll verlässlicher sein als sonstige Prognosen. In anderen Quellen ist dazu zu lesen, dass aus den prognostizierten Einnahmen Rückschlüsse auf das aufzuwendende Budget machbar sind.

Zu der Veranstaltung gibt es Aufzeichnung, in der Largo.ai detailliert vorgestellt wird und in der auch Anwender zur Sprache kommen und die Möglichkeiten diskutiert werden. Im übrigen, auch passende Darsteller werden durch die Anwendung vorgeschlagen.

Largo.ai ist übrigens nicht der einzige Anbieter einer AI Lösung zur Unterstützung beim Drehbuch schreiben oder deren Bewertung. Weitere Anbieter sind ScriptBook und StoryFit. In der Seite von StoryFit gibt es auch eine gute, einfache Übersicht zum aktuellen Status von AI in der Filmindustrie und einen Ausblick über eine mögliche Entwicklung, also ggf. tatsächlich von Künstlicher Intelligenz geschriebene Drehbücher: Machine Learning for Movie Scripts.

Und wie oben angedeutet ist auch die komplette Gestaltung von Drehbüchern mittels Künstlicher Intelligenz nicht mehr nur Science Fiction. Der Filmemacher Kevin Macdonald hat sich daran gewagt einen Film mit einem von einem Computer generierten Script zu machen. Dieses Vorhaben war nicht rein experimentell sondern es wurde ein Werbeclip für einen namhaften Autohersteller erstellt. Grundlage war auch hier die Auswertung von Erfolgsparametern: Can a computer write a script? Machine learning goes Hollywood.

Im Bereich Fiction haben Regisseur Oscar Sharp und Ross Goodwin, ein Forscher im Bereich Künstlicher Intelligenz, kooperiert. Dabei wurde ein sogenanntes neurales Netzwerk mit Daten aus Science Fiction Filmen sowie Vorgaben eines SciFi Festivals gespeist, was den Kurzfilm Sunspring als Ergebnis hervorbrachte. In der Kritik des Artikels, der im übrigen bereits aus dem Jahre 2016 ist, heißt es die Dialoge machen nicht wirklich Sinn, aber das ist vielleicht eine Frage der Einlassung: This is what happens when an AI-written screenplay is made into a film. Auch ein Erfahrungsbericht sind die Ergebnisse eine Fans von The Office, der sich selbst ein Programm zur Erstellung einer Fortsetzung geschrieben hat: I miss The Office. So I made an AI write me new scripts.

Abschliessend noch zwei aktuelle Artikel mit weiteren Trendthemen rund um Filme machen, Drehbuch schreiben und AI. How young writers are busting into Hollywood with machine learning-fueled Wattpad beschreibt die Nutzung der Storytelling Plattform Wattpad als Quelle und Daten zur Inspiration. How AI-supported Content Generation is Flipping the Script on Content Marketing beschreibt die Nutzung von AI im weiteren Kontext zu Film und zwar für die Erstellung von Inhalten für das Content Marketing.

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Multicasting Apps für Live Streaming

Live Streaming begeistert seit einiger Zeit, doch wie das Ziel unter den zahlreichen Plattformen auswählen auf denen eine Präsenz eingerichtet ist. Ganz einfach, einer Reihe teils neuer und teils schon etablierter Anbieter unterstützt das Multicasting und überträgt einen Live Stream auf mehrere Plattformen zugleich. Bei einer Recherche sind vor allem drei Services aufgefallen, die besonders nutzerfreundlich sind. Zum einen wegen ihrer Freemium Angebote und zum anderen wegen der Bedienbarkeit.

Intuitiv zu bedienen sind die beiden Web Apps Restream und Streamyard. Beide ermöglichen den Live Stream auf eine Vielzahl von Plattformen, darunter natürlich Facebook, YouTube und Periscope für Twitter als auch das Business Network LinkedIn, zu denen eine Verbindung durch einfache Autorisierung mittels Login Daten hergestellt wird. Bei Restream sind über 30 Social Media Plattformen vorkonfiguriert. Aber auch das Streaming auf nicht vorkonfigurierte Plattformen ist mittels manueller Konfiguration möglich. Das Interface oder Live Streaming Studio ist bei beiden Apps einfach gehalten. Es kann eine Auswahl an angeschlossenen Video Cams und Audio Quellen erfolgen und eine Chat Funktion hinzugefügt werden. Beide Apps sind eine gute Wahl um schnell einen Live Stream zu erstellen.

Höheren Ansprüchen wird die Streaming Software vMix gerecht. Auch mit der vMix Software lässt sich mittels Multicasting schnell eine Verbindung zu mehreren Plattformen erstellen und ein Live Stream starten. Die Software verfügt zudem über ein Studio, das auch professionellen Ansprüchen genügt und neben der Integration externer Quellen auch die Erstellung von Effekte ermöglicht. Hierzu bedarf es jedoch schon einiger Einarbeitung.

Weitere Anwendungen im FMarket.de Verzeichnis: Live Streaming Portale und Live Streaming Software.

Filme auf TV in Filmemacher Fassung

Filme sehen wie von den Filmemachern gedacht und gemacht, das wird eine neue von der UHD Alliance vorgestellte Funktion realisieren: Filmmaker Mode.

Auf der Internationalen Funkausstellung konnte ich mir am Stand von Panasonic diese neue Funktion vorstellen lassen und Fragen stellen. Das Ziel ist es, wie auch in der Filmmaker Mode Homepage dargestellt, Filme in genau der Fassung zu übertragen in der Filmemacher diese gedacht und erstellt haben. Das heisst alle typischerweise individuellen Einstellungen am TV wie Farbe, Kontrast, Bildformate etc. werden durch den Filmmaker Mode überspielt und der Film mit den Originaleinstellungen und selbst mit der originalen Framerate übertragen. Hierzu wird es künftig einen zusätzlichen Button auf der Fernbedienung geben. Wann die Funktion verfügbar sein wird, ist allerdings noch nicht klar.