Über Content Networks, die reichweitenstarke Video Channels aggregieren, wurde an dieser Stelle bereits des öfteren berichtet. Diese wollen die Channels bei der Steigerung des Erfolges und in der Vermarktung unterstützen. Alles in allem scheint das eine gute Sache. Das dies umgekehrt Kompromisse erfordert, ist zu ahnen.
Grosse negative Schlagzeilen gibt es derzeit um Mediakraft, eines der grössten Content Networks am europäischen Markt. Wie die Publikation W&V schreibt, verlassen einige der reichweitenstärksten Channels das Netzwerk und vermarkten sich wieder selbst. Teilweise geht dies über reguläre Kündigungen und teilweise mit grossen Krach. Für richtig Furore sorgt der Abgang des Video Bloggers Unge, seines Zeichens Betreiber einiger eben jener reichweitenstarken Channels. Unge ist im Rechtsstreit mit Mediakraft und damit an die Öffentlichkeit gegangen. Er beklagt mangelnde Unterstützung von Projekten und sogar Drohungen. Weshalb der Abgang von Unge nicht einfach wie bei anderen durch Kündigung möglich ist bleibt offen, seine Selbstdarstellung zu dem Fall wird in Video weiter unten wiedergegeben.
Allein dies sind für sich interessante Fakten. Zugleich gibt der Fall Unge aber auch das Selbstverständnis von Video Bloggern wieder und ist für sich eine interessante Fallstudie über das Funktionieren von Video Plattformen als Social Networks. Denn letzteres zeigt sich, die hohe Bedeutung der Kommunikation und das Video Sharing Plattformen wirklich echte Social Networks mit starker Kommunikation sind. Unge hat die bei Mediakraft eingebrachten Channels mit Millionen von Abonnenten schlichtweg aufgegeben, was für ihn, wie er im Video berichtet, ein schwerer Schritt war. Er hat dann drei neue Channels gegründet (unge, ungefilmt, ungespielt) und es geschafft in kurzer Zeit mehrere hunderttausend und für den Channel ungespielt bereits abermals über eine Million Abonnenten zu gewinnen. Was Social Media und die Stärke von Kommunikation betrifft ist anzufügen das Unge auch in anderen Social Networks wie Facebook, Instagram und Twitter präsent ist, wo die öffentliche Kritik auch unter dem Hashtag #freiheit kursiert.
Im Blog von Mediakraft ist von alledem im übrigen nichts zu lesen sondern vor allem von neuen Beitritten. Hier der Artikel von W&V („Komplett scheiße“: Youtuber rechnet mit dem Vermarkter ab).
FMarket.de Verzeichnis: Multi Channel Networks – Video Monetarisierung